Beim Pensionssystem gibt es grundsätzlich zwei Varianten, welche diesem zugrunde liegen können – das Umlageverfahren und das Kapitalverfahren. Die Anwendung der Verfahren ist meist geschichtlich in den einzelnen Ländern verwurzelt. Betrachtet man diese beiden Verfahren aus der Staatssicht, so sind die meisten europäischen Länder auf das Umlageverfahren (großteils) und die USA eher auf das Kapitalverfahren ausgerichtet. Doch was ist hierbei besser oder schlechter?
Die Bezeichnung Umlageverfahren lässt bereits erahnen worauf dieses Verfahren abzielt. Oftmals wird es auch als Solidarvertrag oder Generationenvertrag bezeichnet. Das gesamte Pensionssystem / oder zumindest ein großer Anteil wird hierbei von den Erwerbstätigen finanziert. Die Finanzierung schiebt sich immer um eine Generation nach hinten. Die erwerbstätigen Kinder sollten die Pension der Eltern finanzieren. Wenn diese Kinder ins Pensionsalter kommen sollten wiederrum ihre Kinder ihre Pension finanzieren. Grundsätzlich ist die Überlegung recht gut und in Zeiten einer steigenden Bevölkerung auch recht einfach anzuwenden. Doch wie man in den westlichen Ländern (hier ist vor allem Europa gemeint) sieht kann die Demographie recht schnell zu Problemen führen. Die meisten entwickelten Länder haben demographische Probleme. Dies liegt einerseits an der Veralterung der Bevölkerung (immer mehr Pensionisten) und / oder einer sinkenden Bevölkerung (weniger Erwerbstätige, welche Beitrage für das Umlageverfahren leisten). In den meisten Ländern mit einem Umlageverfahren hat bereits ein Umdenken stattgefunden. Neben dem Umlageverfahren wird seitens der Staaten versucht, die junge Bevölkerung zudem in ein Kapitalsystem zu bringen.
Das Kapitalsystem ist in keiner Weise mit dem Umlageverfahren zu vergleichen. Beim Kapitalsystem geht es darum, dass man für sich selbst spart bzw. nicht auf andere angewiesen ist. Jede private Pensionsvorsoge, wo der Arbeitnehmer selbst einzahlt, ist in das Kapitalsystem einzuordnen. Vor allem die USA baut auf dieses System auf. Der Vorteil liegt darin, dass jeder selbst für sich verantwortlich ist. Fleißige Personen und Personen, welche frühzeitig über ihre eigene Vorsorge nachdenken werden hierbei belohnt. Bei anderen Personen, welch über ihren Erwerbszeitraum nie an eine Vorsorge für das Alter gedacht haben, sieht das ganz anders aus. Diese können auch noch im hohen Alter arbeiten müssen – einfach um zu überleben.
Ob das Umlageverfahren oder das Kapitalsystem besser ist, kann man nicht beantworten. Da jedes System seine Nachteile aufweist. In Wirklichkeit, so wird dies sicherlich auch zukünftig der Fall sein, ist eine Kombination aus beiden Varianten das beste System. Die Grundlage für die Pension kann mittels eines Umlageverfahrens gedeckt werden, wohingegen derjenige welcher seinen Lebensstandard auch im Pensionsalter aufrechterhalten will frühzeitig privat vorsorgen (Kapitalsystem) muss. Hierfür ist jedoch eine Entlastung beim Umlageverfahren Voraussetzung, da die meisten Personen ansonsten kein Kapital für die Vorsorge in einem Kapitalsystem haben!